25. August 2024 Friederike

„Freie Trauung – kann doch mein Onkel machen?!“ Ja, kann er. Aber…

Vor- und Nachteile einer freien Trauung durch Freunde oder Verwandte

Ihr fragt Euch, ob auch Euer Onkel oder die beste Freundin, der Trauzeuge oder eine andere Person, die Euch gut kennt, Eure freie Trauung gestalten kann? Ihr sucht nach der perfekten emotionalen und persönlichen freien Trauung, die perfekt zu Euch passt? Ihr glaubt, dass nur ein Verwandter oder Freund Eure freie Trauung wirklich persönlich gestalten kann? Vielleicht wollt Ihr auch Sparpotenzial bei Eurer Hochzeit ausschöpfen und habt die freie Trauung als einen Punkt identifiziert, an dem Ihr Geld sparen könnt? Wenn Ihr auf der Suche nach Inspiration für die Rede, Rituale und alles rund um die freie Trauung seid, weil Ihr sie selbst durchführen wollt – herzlich willkommen! Ihr seid hier genau richtig. Dieser Blogartikel ist für Euch!

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Vorwarnung: Ich bin parteiisch, wenn es um freie Trauungen durch Freunde geht 😉

Es ist ja irgendwie klar: Ich bin hauptberufliche freie Traurednerin seit mehr als 11 Jahren. Ich bin also Expertin auf dem Gebiet der freien Trauungen und liebe meinen Job wirklich über alles. Ich beschäftige mich in meinem Berufsalltag mit freien Trauungen – und ganz ehrlich auch in meiner Freizeit, weil Trauungen nun mal meine absolute Leidenschaft sind und ich nichts lieber tue als Menschen zu verheiraten. Ich bin also ein bisschen voreingenommen, wenn es darum geht, ob nicht auch Eure Liebsten die freie Trauung gestalten könnten.  wenn sich die Frage stellt, ob nicht auch ein Onkel die Trauung machen könne. Aber ich verstehe absolut, wenn Ihr Euch eine persönliche Trauung wünscht, die von Herzen kommt, und vielleicht denkt, dass nur jemand, der Euch gut kennt, diesen Wunsch perfekt umsetzen kann.

„Eine freie Trauung, kann die nicht auch mein Onkel machen?!“

Rechtlich gesehen ist die Antwort darauf ganz einfach: „Ja, das kann er!“

Eine freie Trauung ist weder zivilrechtlich noch kirchenrechtlich gültig – gleichgültig, wer sie durchführt. Auch ich als freie Hochzeitsrednerin ersetze den Gang zum Standesamt oder in die Kirche nicht, wenn ihr gesetzlich verheiratet sein wollt. 

Wenn Ihr also findet, dass Euer Onkel oder Euer Trauzeuge Eure Trauung halten kann und auch halten SOLL, dann ist das erstmal kein Problem.

Vielleicht hat es auch Vorteile, wenn Eure Liebsten Eure Trauung gestalten. Selbstverständlich können auch Verwandte und Freunde ganz wundervolle freie Trauungen gestalten und leiten. Auch viele Dienstleister*innen anderer Gewerke schwärmen von freien Trauungen durch Freunde und Verwandte.

Gerade in den letzten Tagen habe ich eine spannende Diskussion zu dem Thema geführt, wo ich finde, dass es genau richtig ist, dass die Liebsten die Trauung gestalten, weil es perfekt zum Hochzeitspaar und ihren Wünschen passt.

Nur, naja… das ist natürlich nicht immer so. Und die Meisten – gleichgültig ob Hochzeitspaare oder die Liebsten selbst – sind sich den Auswirkungen der Frage „Wer gestaltet unsere Trauung?“ erstmal gar nicht bewusst. Aber bevor Ihr Euren Onkel oder Eure beste Freundin fragt, ob er oder sie Eure freie Trauung gestalten möchte, gibt es ein paar Dinge zu bedenken.

Warum könnte eine freie Trauung durch Freunde oder Verwandte problematisch sein?!

Ich kann verstehen, dass Ihr Euch als Hochzeitspaar eine ganz persönliche freie Trauung wünscht, die von Herzen kommt und von einer Person durchgeführt wird, die Euch wirklich gut kennt. Vielleicht denkt traut Ihr einem professionellen Trauredner so viel Nähe auch nicht zu? Oder denkt vielleicht auch „So teuer? Was ist denn daran bitte so schwer, das ist doch nur eine freie Trauung?!“. Vielleicht wollt Ihr auch einfach keine so besonders aufwändige freie Trauung?! Das Alles kann ich wirklich gut nachvollziehen. 

Trotzdem bin ich natürlich dafür, eine professionelle Person für die freie Trauung zu wählen, weil wir Nähe UND nötigen Abstand mitbringen, weil wir wissen, was wir tun, weil… nein, ich zähle Euch MEINE Gründe jetzt nicht auf… denn ja, auch ich fände es komisch, wenn ich Euch jetzt sagen würde, warum ich in den meisten Fällen dagegen bin, dass Verwandte oder Freunde eine Trauung gestalten… schließlich bin ich als hauptberufliche Traurednerin da äußerst parteiisch. 

Ich kann nicht beurteilen, wie gut oder schlecht freie Trauungen durch Verwandte oder Freunde sind. Ich will es nicht mal!

Wie bereits in meinem Beitrag „Butter bei die Fische, ein Hochzeitsfotograf – lohnt sich das“, möchte ich auch bei der Frage „freie Trauung – das kann doch unser Onkel machen“ versuchen, möglichst objektiv zu bleiben… denn eines muss eine guter Trauredner wirklich können: Nicht (be)werten. Ein guter Trauredner versucht, ein möglichst umfassendes Bild zu bekommen, stellt die eigene Meinung hinten an und lässt vor allem anderen Meinungen, Blickwinkeln und Sichtweisen Raum 🙂

Und genau das möchte ich auch hier versuchen. Also, schieben wir mal meine Meinung zur Seite und fragen die, die eine viel bessere Basis zur Meinungsbildung haben als ich selbst sie je haben könnte.

Hochzeitsdienstleister sind zwiegespalten was freie Trauungen von Verwandten und Freunden angeht.

Deswegen habe ich – so wie ich in Trauungen ganz viele Verwandte und Freunde des Hochzeitspaares frage, um ein umfassendes Bild zu bekommen – einfach einen Haufen Hochzeitsdienstleister*innen gefragt, was sie davon halten, wenn Verwandte oder Freunde des Hochzeitspaars eine freie Trauung durchführen. Denn schließlich sind es die Profis, die den größten Überblick und schon die meisten freien Trauungen gesehen haben.

Die Antworten hätten unterschiedlicher und vielfältiger nicht sein können. „Durchwachsen“ trifft es vielleicht ganz gut.

Und doch ließen sich manche Vor- und Nachteile eines befreundeten oder verwandten Redners oder Redner*in immer weder ausmachen. Ich hab sie für Euch sortiert, zusammengefasst und dann eine Quintessenz gezogen, aber klar, die Antworten gibt es ausschließlich anonym. Denn wer möchte schon gern ein Hochzeitspaar damit unglücklich machen, dass die freie Trauung eines Verwandten oder Freundes vielleicht nicht ganz so wundervoll war, wie sie hätte sein können?!

Ich möchte mich daher ganz ganz ganz ganz herzlich bei all denen bedanken, die in den letzten Wochen und Monaten so ausführlich und bereitwillig mit mir geredet, sich ausgelassen und durchaus auch mal hart diskutiert haben. Fühlt Euch ruhig angesprochen. DANKE!!!!

Die 13 größten Fehler, wenn Verwandte und Freunde eine freie Trauung gestalten

Also, hier die 13 größten Fehler, die Verwandte und Freunde als Redner und Redner*innen einer freien Trauung vor, in oder nach einer freien Trauung mach(t)en. Damit Ihr sie bedenken könnt bei der Planung Eurer Traumhochzeit… und dazu natürlich auch ein paar Tipps & Tricks, wie Ihr dem entgegenwirken könnt – und das natürlich nicht nur indem Ihr einen wirklich professionellen und erfahrenen Trauredner wie mich bucht 😉

Also, legen wir mal los 🙂

Fehler Nr. 1: Fehlende Vorbereitung der freien Trauung durch Freunde und Verwandte

So ziemlich alle Kolleginnen und Kollegen berichteten von einer wirklich schlechten Vorbereitung aus Sicht der Profis. 


Natürlich berichteten sie auch von wunderschönen freien Trauungen durch Freunde und Verwandte, die liebevoll vorbereitet, wunderbar persönlich gestaltet und durchdacht waren – die überwältigende Mehrheit allerdings hatte mehrfach miterlebt, dass die durchführenden Verwandten und Freunde komplett unvorbereitet waren.

Wir als Traurednerinnen stecken Unmengen Zeit in die Vorbereitung einer freien Trauung. Da werden mehrere Gespräche mit dem Hochzeitspaar geführt, die Verwandten und Freunde werden befragt, da werden Rituale, Textteile, Lesungen, Musik und andere Bestandteile der Zeremonie mit Bedacht gewählt und zu einem schlüssigen Ablauf zusammengestellt, eine Rede geschrieben und und und.

Das ist ein ganzer Haufen Arbeit. Und all diese Dinge hatten die allermeisten Verwandten und Freunde nicht getan. Wie denn auch, sie haben ja im Normalfall keine Erfahrung mit der Vorbereitung von freien Trauungen.

Freunde und Verwandte, die eine freie Trauung gestalten hatten nach Kollegenaussage dem Hochzeitspaar kaum oder gar keine Fragen gestellt. Und wenn doch, wussten sie dann nicht, wie sie aus den erfahrenen Dingen eine möglichst zum Hochzeitspaar passende freie Trauung machen sollten.

Die meisten der Verwandten und Freundinnen, die eine freie Trauungen hielten, schrieben zu spät oder gar keinen Ablauf für die freie Trauung in dem festgelegt war, wie sich die verschiedenen Bestandteile zu einem Gesamtwerk zusammenfügen.

Mit dem Hochzeitspaar war dann oft leider gar nichts besprochen, weil sie sich überraschen lassen wollten… was bei uns Profis für freie Trauungen wirklich toll sein kann. Bei den Hochzeiten, die die Kollegen anderer Gewerke erlebt hatten ging diese Überraschung leider in allen Fällen nach hinten los. Mist.

Tipp: Unterstützt Euren Verwandten aktiv bei der Gestaltung und Planung der freien Trauung! Ladet ihn oder sie zum Essen ein, geht gemeinsam die freie Trauung durch, fragt aktiv, ob Eure Hilfe und Unterstützung benötigt wird. Fragt ganz genau, ob Ihr noch Input liefern könnt und legt gemeinsam fest, welche Rituale, Textteile, Lesungen, Musik oder andere Bestandteile einer freien Trauung Ihr Euch wünscht und in welcher Reihenfolge Euer Freund oder Eure Verwandte die Bestandteile der Zeremonie am besten einplanen sollte.

Erarbeitet gemeinsam wirklich haargenau den Ablauf für die Trauung. Dann wissen Eure Liebsten auch, dass Ihr Euch nicht nur einen Freundschaftsdienst, sondern wirklich auch eine professionelle Einstellung und Bearbeitung der freien Trauung wünscht.

Und vor allem: Lasst Euch von unerfahrenen Rednerinnen oder Rednern nicht komplett mit Eurer freien Trauung überraschen!

 

Fehler Nr. 2: Keine Unterstützung des Hochzeitspaares bei der Gestaltung der Eheversprechen für die freie Trauung durch Verwandte oder Freunde

Ihr wollt Euch in der Trauung auch selbst was sagen? Wunderbar, Eheversprechen sind wirklich immer toll und man kann dabei eigentlich nicht besonders viel falsch machen, finde ich. Sie können aber auch eine Herausforderung sein. Natürlich gibt es ein paar Tipps und Tricks, wie Ihr persönliche Eheversprechen noch schöner und emotionaler gestalten kann. 

Verwandte und Freunde, die Eure freie Trauung gestalten, kennen die nur leider nicht.

Hochzeitspaare sind, so berichteten mir mehrere Dienstleister, nicht nur oft alleine gelassen mit den Eheversprechen, sie mussten meistens auch den Ablauf, die Rituale und manchmal sogar die Rede selbst schreiben. Also nicht gemeinsam, wie im Tipp oben sondern wirklich ganz alleine, weil der für die freie Trauung angeheuerte Verwandte oder Freund einfach nicht „in die Puschen kam“ oder gar nicht interessiert daran war, diese Arbeiten selbst zu übernehmen.

Aus meiner professionellen Sicht schade, denn aus all dem wäre sicher mehr rauszuholen gewesen als man von einem unerfahrenen Verwandten, Freund und Euch (!) für eine freie Trauung erwarten kann.

Tipp: Es gibt im Internet ein paar (überwiegend englische) Anleitungen, um Eheversprechen zu schreiben, es gibt auch ein (deutschsprachiges) Buch dazu, aber am Ende zählt vor allem Euer Herz. Überlegt Euch, was Ihr liebt, was Ihr nicht mögt aber akzeptiert. Und denkt darüber nach, was Ihr realistisch für die gemeinsame Zeit versprechen wollt. Daraus macht dann Euer ganz persönliches Eheversprechen. Und wenn alle Stricke reißen: Schreibt mir eine E-Mail, ich hab eine Anleitung für die Eheversprechen, die eigentlich nur meine Hochzeitspaare bekommen, aber ich kann Euch ja nicht im Regen stehen lassen 😉

 

Fehler Nr. 3: Fehlende Professionalität bei der Gestaltung einer freien Trauung durch Verwandte und Freunde

Eine Verwandte, die Ihr als Rednerin für die freie Trauung „engagiert“ hat, mischt sich plötzlich in die Hochzeitsplanung ein? Sie beeinflusst die Bankettplanung, weil sie hier oder dort nicht sitzen mag? Sie mäkelt an der Menüwahl herum, weil sie dieses oder jenes nicht isst?

Kurz: Sie macht Euch und Euren Hochzeitsdienstleistenden das Leben zur Hölle?

Aus meiner parteiisch professionellen Sicht als Hochzeitsredner ist diese Verhalten schlicht ein absolutes NoGo. Doch leider bei freien Trauungen durch Freunde und Verwandte absolut keine Seltenheit.

Professionelle Trauredner und Traurednerinnen fühlen sich für die Trauung zuständig. Klar, die meisten anderen und ich unterstützen Euch sehr sehr gern in anderen Bereichen und sind jederzeit zur Stelle, wenn wir gebraucht und gefragt (!) werden. Doch lassen wir Profis andere professionelle Dienstleister*innen anderer Gewerke einfach ihren Job machen und reden nicht überall ungefragt und grenzüberschreitend rein.

„Mein Tanzbereich, dein Tanzbereich“, Ihr wisst schon 😉

Tipp: Wie eine Hochzeitsplanerin mir erzählte, hatte sie enorme Probleme mit einer Verwandten, die sich überall einmischte. So sehr, dass sie die Person und das Hochzeitspaar darauf hinweisen musste… allerdings ist das natürlich schwierig, denn als Dienstleister*in für eine Hochzeit möchten wir selbst vor allem das Hochzeitspaar glücklich machen, komme was da wolle. Und auf keinen Fall wollen wir Hochzeitsprofis ein Buhmann oder Spielverderber*innen sein. Dazu etwas zu sagen kann also auch für uns schwierig sein.

Wenn Ihr also merkt, dass die oder der Verwandte oder Freund vielleicht ein wenig seine gefragten Kompetenzen überschreitet, bitte, tut den anderen Dienstleister*innen einen Gefallen und sprecht dies selbst an.

Schließlich bezahlt Ihr Eure Hochzeitsdiensprofis auch dafür, dass sie Erfahrung haben in dem was sie tun und diese Erfahrung auch einbringen. Um die beste Leistung zu liefern, die sie liefern können 😉

Fehler Nr. 4: Zu wenig Plan bei der Gestaltunng einer freien Trauung durch Freunde und Verwandte

Euer Onkel ist ein wunderbarer Redner, der tolle Reden auf Geburtstagen improvisiert? Eure Trauzeugin kann einfach die schönsten und spannendesten Geschichten aus dem Hut zaubern?

Wunderbar. Meine Kolleginnen und Kollegen der Hochzeitsbranche berichteten aber leider von viel zu wenig Planung wenn es an freie Trauungen durch Verwandte und Freunde geht. Da fehlen dann Utensilien oder es werden belanglos einfach alle Standardrituale aneinandergereiht. Der Onkel sagt, er sei „am besten Freestyle“, die Trauzeugin ist lieber spontan… doch mit dieser Einstellung boykottieren diese beiden den Einsatz der anderen Hochzeitsdienstleister*innen.

Denn die müssen für den folgenden Tageablauf während der Hochzeit natürlich wissen, wie lang die freie Trauung ungefähr sein wird. Wie soll das Catering sonst wissen, wann der Sekt aufgemacht werden muss? Das ging bei der einen oder anderen freien Trauung durch Freunde und Verwandte schon schon so weit, dass die Braut fragte, wann die Trauung denn endlich vorbei sei. Upppss.

Viele Ähs und Öhs machen den eigentlich wunderschönen Moment einer freien Trauung übrigens zum Desaster. Das Gleiche gilt dafür, wenn der Verwandte oder die Freundin einfach nur schnell fertig werden will, aus welchen Gründen auch immer und deswegen keine Stimmung aufkommen lässt. Uff.

Für alle das ist der Moment, ist Eure freie Trauung, einfach zu schade! Denn eine Trauung, egal wie laut, verrückt und mit viel Lachen sie daherkommt, ist doch ein wirklich besonderer Moment, der auch genau so gefeiert werden sollte. Ihr heiratet! ♥

Tipp: Ihr als Hochzeitspaar solltet die Rede vor der freien Trauung durch Eure Freunde oder Verwante nicht kennen. Allerdings empfehle ich Euch: bittet die Person(en) für die freie Trauung wirklich, ein Skript und einen Ablaufplan zu schreiben. Im Idealfall habt Ihr gleich zwei Freunde oder Verwandte beauftragt, wovon einer oder eine eher ein systematisches Vorgehen bevorzugt 😉

 

Fehler Nr. 5: Keine Proben oder Locationchecks bei der freien Trauung durch Freunde und Verwandte

Klar, Proben der Trauung sind aus unserer deutschen Sicht ziemlich amerikanisch überflüssig. Gerade wenn man bedenkt, wie kurz die meisten Trauungen in den USA sind 😀

Aber ein wenig Vorbereitung darf es auch bei unseren freien Trauung sein.

Deswegen treffe ich mich mit meinen Hochzeitspaaren immer zu einem Locationcheck vor der freien Trauung und Hochzeit. Viele meiner Kolleg*innen und Kollegen, die freie Trauungen gestalten, bieten das optional an.

So können alle Stolperstellen für die freie Trauung ausgemerzt werden und Ihr seid am Tag der Hochzeit nur noch aufgeregt, weil Ihr heiratet und nicht, weil Ihr nicht wisst, wie das geht 😉

Diverse DJ-Kollegen (sorry, ich sprach mit keinen weiblichen oder divers identifizierenden Kolleg*innen dieses Gewerks) berichteten, dass im Grunde keiner der Verwandten und Freunde, die eine freie Trauung hielten, eine eigene Musik- oder Mikrophonanlage hatten. Und wenn doch, dann haben sie nicht bedacht, dass es an der Trauwiese keinen Strom gibt oder hatten viel zu wenig Kabel dabei. Wir kennen das alle… Ihr glaubt gar nicht, wie viele Kabel ich in meinem Leben als Hochzeitsrednerin schon gezogen habe 😀

Auch kamen Freunde und Verwandte schon zu spät zur freien Trauung, weil sie die Traulocation nicht fanden, ewig nach einem Parkplatz suchen mussten oder zu lange mit den Verwandten und Freunden schäkerten und nicht daran dachten, dass sie den Trauplatz vorbereiten sollten. Einige stellten dann vor allem sich selbst in den Mittelpunkt und wollten fünf Minuten vor der Trauung noch einen unabgesprochenen Soundcheck machen oder doch lieber in die Halle umziehen, weil das Mikrofon das Gesicht verdecke und in der Halle ein so schöner Klang herrsche. Öhm. Andere Freunde und Verwandte, die die freie Trauung hielten, diskutierten anscheinend lautstark mit Musiker*innenn – die nach bestem Wissen und Gewissen für den verspäteten Verwandten oder Freund den Trauplatz vorbereitet hatten – weil die Stühle „ungut“ stünden. Während die Braut bereits startklar war und auf den Beginn der freien Trauung wartete. Uff.

Tipp: Ladet Verwandte oder Freund*innen, die Eure freie Trauung gestalten wollen, doch mal zum Essen ein. In der Hochzeitslocation! Und zwar so, dass Ihr vor (!) dem Essen alles genauestens vor Ort durchsprechen könnt. Vielleicht mag das den oder die Auserkorene(n) ein wenig nerven, aber hey, IHR seid das Hochzeitspaar, also legt auch Ihr fest, was Ihr Euch wie wünscht und was dabei bedacht werden muss. Wenn Ihr keinen Profi engagiert, so liegt dieser Locationcheck vor Ort der freien Trauung eindeutig in Eurer Hand, wenn Ihr möchtet, dass alles funktioniert. Das Gute daran: Habt Ihr alles bedacht, könnt Ihr Euch am Tag der Hochzeit einfach zurücklehnen und müsst nicht um das Gelingen Eurer freien Trauung bangen. Vorsicht ist besser als Nachsicht 😉

Fehler Nr. 6: Zu viel Aufregung bei den Freund*innen und Verwandten, die Eure freie Trauung gestalten.

Die wenigsten Menschen sind es gewöhnt, vor vielen Menschen zu sprechen. Erstrecht nicht bei einem solch respektvollen und wunderbaren Moment wie einer Hochzeit. Diese Aufregung kann such negativ auf die Stimmung der gesamten Zeremonie auswirken, denn – sorry –Durchfall, Panikattacken und viel zu viel Lampenfieber sind keine gute Begleitung für eine reie Trauung. Gut ist es dann, wenn die freie Zeremonie trotzdem stattfinden kann.

Ein Zuviel an Aufregung ist für ALLE Beteiligten einer Hochzeit Extrastress. Zur Hochzeit sind Braut und Bräutigam selbst mehr als aufgeregt, da braucht es dann nicht noch einen Part drei (Redner*innen für die freie Trauung), einen Part vier (alle anderen Verwandten, allen voran meistens die Brautmutter) und einen Part fünf (die Dienstleister*innen ;)), die sich gegenseitig hochschaukeln.

Das große Problem an zu viel Aufregung: Die ganze Stimmung droht zu kippen, die freie Trauung erst recht. Und wenn dann vorher nicht geprobt wurde, nimmt das ein Ausmaß an, dass man sich kaum vorstellen kann.

Tipp: Eine Person, die es nicht gewohnt ist, freie Trauungen durchzuführen, spürt den Druck der ganzen Welt auf den Schultern lasten. Plötzlich ist die Person anfällig für Aufregung, wird kaum einen Ton rausbekommen oder wird fahrig und unaufmerksam. Das wollen wir vermeiden! Das Stresslevel muss runter! Denkt deswegen bei der Planung des Trauplatzes unbedingt an Wasser, ein Mikro und einen Platz im Schatten. Auch diverse Stress-Skills sind immer eine gute Idee.

Kurz: Achtet schon bei der Planung der freuen Trauung darauf, dass die Person für Eure freie Trauung nicht plötzlich durchdrehen kann, indem Ihr allerhand Kram gegen Lampenfieber parat habt von Notfalltropfen bis zum weichen Kissen auf dass er oder sie (oder Braut oder Bräutigam ;)) einschlagen kann um Adrenalin abzubauen 😉

Fehler Nr. 7: Zu viele Witze durch Verwandte oder Freund*innen in der freien Trauung

Viel zu viele (schlechte) Witze auf Kosten des Hochzeitspaares? Kann man machen… macht man anscheinend öfter, wenn man dem Hochzeitspaar zu nahe steht und – natürlich – viel zu viele Zoten aus der gemeinsamen Zeit einbauen möchte. Das macht nämlich Spaß, zumindest aus der Sicht des Verwandten oder der Freund*in, die oder der Eure Trauung gestaltet.

Es ist allerdings wirklich schade, wenn die Braut weint, weil der Freund, der die Rede während der Zeremonie hält, die Verflossenen des Bräutigams ein wenig zu sehr lobt. Das hab ich selbst schon erlebt bei einer freien Trauung, bei der ich Mäuschen spielen durfte. Brautleute zum Weinen zu bringen ist ja eines meiner größten Hobbies als Hochzeitsredner*in. Aber doch bitte nicht so!!! Ein bisschen Charme, Witz und Ironie, klar… aber immer alles im Rahmen. Es geht nicht um alte Witze oder Anekdoten, sondern um Eure freie Trauung!

Tipp: Die freie Trauung ist der gehaltvolle Höhepunkt des Tages, denn SIE ist der Übergang von „unverheiratet“ zu „verheiratet“. Wenn auch nicht per Gesetz, dann doch ganz sicher kulturell. Daher solltet Ihr Euren Freunden und Verwaneten, die die Trauung gestalten, unbedingt klar machen, dass schlechte Witze auf Kosten eines Anwesenden, Exfreunde, zu viele Alkoholexzessgeschichten und natürlich auch zu viel Alkohol Tabu sind und bleiben müssen. Wirklich!

Ich garantiere: Ich selbst und viele meiner Kolleg*innen können alle Geschichten „trauungsfreundlich verpacken“. Wirklich alle! 🙂

Fehler Nr. 8: Zu viel Romantik in einer freien Trauung durch Verwandte oder Freund*innen

Die meisten Verwandten und Freund*innen, die eine freie Trauung gestalten, haben das noch nie gemacht. Das kann besonders toll sein, denn wir alle haben irgendwann mal angefangen. Ich bin mir sicher, auch meine erste freie Trauung war kein Meisterstück. Aber vor 11 Jahren sahen freie Trauungen auch noch deutlich anders aus als heute.

Einige meiner Dienstleisterkolleg*innen verrieten mir, dass die Reden, die Verwandte und Freund*innen halten, meistens eher Reden für den Hochzeitsabend wären. Keine Zeremonie, die Euch verbinden und all Eure Liebsten einbeziehen soll sondern eben einfach eine Rede des Brautvaters oder so.

Tipp: Sprecht mit Eurem Verwandten oder Eurer Freund*in, der oder die die Trauung gestalten will, darüber, wie wichtig Euch die freie Trauung ist. Und was Ihr Euch von der Trauung wünscht. Sie soll Euch verbinden… vielleicht ist dann ein Zusammengehörigskeits- oder Verbindungsritual das Richtige für Euch? Daran kann die Person dann viel einfacher einen Aufhänger für die Rede finden.

Und bittet sie oder ihn unbedingt darum, NICHT in einem Buch nachzuschauen, wie man eine Rede schreibt… denn alle Bücher, die es dazu gibt, sind leider nicht auf freie Trauungen und Zeremonien ausgelegt 😉

 

Fehler Nr. 9: zu viel Romantik in der freien Trauung furch einen Verwandten oder eine Freund*in

Der kleine Prinz, die Kugelhälften und aus dem Internet runtergeladene Redeskripte für die freie Trauung? Uff. Das alles zusammen ist doch manchmal vielleicht ein wenig zu viel des Guten. Natürlich können romantische Trauungen wunderschön sein und ganz wundervoll – wenn sich aber „der Teppich der Braut zu Füßen legte, als diese beseelt elfengleich den Gang zu diesem erhabenen Moment wagte“ kann das vielleicht doch ein wenig zu viel des Guten sein. 😉

Tipp: Denkt Euch gemeinsam mit der Person, die die freie Trauung gestaltet, den Ablauf der Zeremonie aus und macht für die Traurede gemeinsam vielleicht ein paar Stichpunkte, welche Themen in welchem Redeblock vorkommen sollten. Im Idealfall schreibt Ihr sogar ungefähre Minutenangaben zu den einzelnen Blöcken. So könnt Ihr triefende Romantik vielleicht nicht ganz vermeiden, weil sie einfach in der Schreibweise Eures Liebsten liegt, aber Ihr könnt sie doch zumindest ein wenig eingrenzen 😉

In einer Trauung gilt, wenn außen rum alles stimmt meistens: Sie ist an sich schon romantisch genug, man muss also gar nicht soooo dick auftragen 😉

Fehler Nr. 10: Schlechte Durchführung der freien Trauung durch Freund*innen oder Verwandte

Es gibt ein paar Dinge, die für Emotionalitätsprofessionelle wie uns Trauredner und Hochzeitsredner*innen vollkommen normal sind und die wir in der Trauung bedenken. Verwandte und Freund*innen, die Eure Trauung gestalten, sind aber eben in einem anderen Fach die Personen mit Expertise. Das ist dann beispielsweise an solchen Dingen erkennbar: 

  • Stehen oder sitzen Gäste bei Einzug von Braut,  Bräutigam und Bräutix eigentlich!? Genau diese Frage stellen sich auch Gäste, wenn ihnen nichts gesagt wird. Dann stehen einige, andere sitzen 😉
  • Gäste, die in der Trauung nie gebeten werden, sich zu setzen, bleiben tatsächlich einfach stehen. Die ganze Zeit. Auch bei 32 Grad. Denn da vorn steht ja eine Person, die der das Sagen hat. Und sagt diese Person nichts, tun Gäste tatsächlich nichts. Spannend, sag ich Euch.
  • Gäste sitzen stundenlang in der Sonne bei sengender Hitze, weil keine Person an Schirme, einen Sonnentracker  oder sonstigen Hitzeschutz dachte. Wahlweise auch gern im Nieselregen. Und sie bleiben tatsächlich einfach dort sitzen, wenn ihnen nichts anderes gesagt wird, weil sie die Zeremonie nicht stören wollen. Zwei Omas fielen in den Erzählungen meiner Kolleginnen und Kollegen um, ein Kind kotzte. Ja, tatsächlich. Sonnenstiche, Kreislaufkollapse und Hitzeschläge sind wirklich sehr real bei unserfahrenen Redner*innen!
  • Ob die Ringe zu Beginn der Zeremonie da sind, wo sie hingehören ist wohl öfter ein Problem. Weil die Verwanten und Freund*innen es selten vor der freien Trauungen kontrollieren.

Befreundete Fotoprofis bemängelten übrigens besonders oft, dass Verwandte und Freund*innen, die die freie Trauung halten oft an der falschen Stelle und damit im Weg stünden. Besonders doof sei das vor allem beim Kussfoto! Auch auf Social Media wird dieses Problem in der letzten Zeit deutlich adressiert.

Tipp: Ja, ich weiß, es ist viel zu bedenken für eine freie Trauung und das kann überwältigend sein. Genau deswegen ist der Beruf des Trauredners oder der Hochzeitsredner*in ein ziemlich anspruchsvoller Beruf… aber vielleicht erstellt Ihr gemeinsam mit dem Liebsten Eures Vertrauens eine Checkliste, was er oder sie auf keinen Fall vergessen darf?

Nehmt einfach alles, was Euch einfällt, was schiefgehen kann und denkt dann noch ein Stück weiter… schon habt Ihr eine lange Liste, die Ihr gemeinsam durchgehen könnt. Das wird auch den Verwandten oder Freund*innen eine Stütze sein, denn auch er oder sie kann ein wenig gelassener ans Werk gehen, wenn eine Checkliste den Weg weist 🙂

 

Fehler Nr. 11: Zu viel Fernsehen in den Köofen von Verwandten und Freund*innen für die freie Trauung

Ein Verwandter oder Freund*in, der zu viel Fernsehen gesehen hat und Euch „Kraft seines Amtes“ zu Mann und Frau erklärt nach dem Ja-Wort? Oder fragt, wer etwas gegen diese Ehe hätte und sonst für immer schweigen solle?!

Uff.

Erstmal hat Euer Verwandter, Eure Trauzeugin oder wer auch sonst Eure freie Trauung gestaltet und durchführt bei uns in Deutschland nur ein Amt, dass IHR ihm verliehen habt. Nichts sonst. Würde er oder sie das klar sagen, wäre das also erstmal gar nicht so schlimm… also beispielsweise: „Kraft des mir von Euch beiden verliehenen Amtes…“.

Allerdings: Wenn diesen nicht klar formulierten ersten Teilsatz eine Person hört, der die Verteilung der Personen nicht klar ist, könnte sie denken, Euer Verwandter oder Eure Freund*in hätte tatsächlich ein offizielles Amt. Und Ihr wärt beispielsweise tatsächlich durch diese Trauung per Gesetz und Zivilrecht verheiratete Eheleute.

Schließlich kennt auf einer freien Trauung selten wirklich jede Person jede andere Person. Ich habe sogar Hochzeitspaare, die nicht mal alle Gäste kennen, was am „plus eins“ also an der Begleitung liegt 😉

Aber Achtung! Wenn deine Person denkt, der Mensch dort vorne in der freien Trauung hätte eine tatsächlich gesetzliche Bewandtnis und Ihr wärt nach der Zeremonie tatsächlich per Gesetz verheiratet… dann ist das eine Amtsanmaßung. Das ist eine Straftat! Auf diese Straftat stehen bis zu zwei Jahre Haft! Mist.

Beim zweiten Teilsatz, also bei „erkläre ich Euch zu Mann und Frau“ muss ich immer grinsen – zugegebenermaßen.

Die Person, die Eure freie Trauung gestaltet, sagt sowas? Wieso? Habt ihr eine geschlechtsangleichende Operation während der freien Trauung vorgenommen? Habt Ihr die Geschlechter geändert in der Trauung? Ich glaube nicht. Aber, öhm, was soll dann dieser Satz?!

Richtig könnte es immerhin heißen „Ehemann und Ehefrau“, denn DAS wart Ihr vorher nicht. Daran denken aber die wenigsten unerfahrenen Verwandten oder Freund*innen, die eine freie Trauung gestalten. ;))

Tipp: Sprecht mit Eurem Verwandten oder Eurer Freund*in, der oder die die Trauung macht bitte auch über das Ja-Wort und was er oder sie danach sagen will oder soll.

Denn eine freie Trauung – egal wie frei und ungebunden sie auch sein mag – hat eben doch ein paar rechtliche Stolperfallen zu bieten. Das gleiche gilt übrigens auch für so Sachen wie GEMA und GEZ, aber das würde jetzt zu weit führen.

Fehler Nr. 12: Unangemessenes Benehmen durch Freunde und Verwandte in der freien Trauung

Eine Freund*in, die die freie Trauung gestaltet und sich vor der Trauung mehrfach umzieht und die Braut jedes Mal um ihre Meinung bittet?

Ein Verwandet als Zeremonienleiter, der den ganzen Abend nur davon spricht, wie toll er war und von jeder Dienstleister*in und jedem Gast eben dies bestätigt wissen möchte?

Eine Person für Eure freie Trauung, die viel zu leger gekleidet oder viel zu auffällig geschminkt ist – oder zu viel Alkohol vor der Trauung trinkt?

Laut meinen Kolleg*innen und Kollegen aus der Hochzeitsbranche ist all das schon vorgekommen!

Dieses Verhalten ist nicht nur für Eure Gäste und Euch, sondern eben auch für Hochzeitsdienstleister*innen ein wenig schwierig.

Denn wir Hochzeitsdienstleister*innen sind diejenigen, die alles tun, um Euch die beste Hochzeit aller Zeiten zu ermöglichen. Wir kümmern uns um alles Mögliche, sorgen für beste Stimmung und feiern Euch angemessen. Wir alle möchten, dass Ihr eine wundervolle Trauung habt und Eure Hochzeit durch und durch genießen könnt. Und tun alles dafür!

Und wir professionellen Dienstleister*innen benehmen uns vor Ort eben genau so, dass Ihr abschalten und genießen das könnt. Das schlechte Benehmen der trauredenden Person dann auszugleichen und auszuhalten kann für die Kolleginnen und Kollegen, die versuchen zu retten, was zu retten ist, wirklich zur Zerreißprobe werden.

Tipp: Hier gilt, ähnlich wie bei den unangemessenen Witzen in der freien Trauung durch Verwandte und Freund*innen, sprecht vorher darüber, was geht und was nicht geht!

Macht der Person bzw. den Personen für Eure freie Trauung klar, dass sein Auftrag an diesem Tag wirklich wichtig und für Euch eine Herzensangelegenheit ist. Dass Ihr besonders viel Respekt vor der freien Trauung habt (Ihr dürft da wirklich dick auftragen) und dass Ihr Euch das auch von ihm wünscht 🙂

Dann wird das hoffentlich hinhauen 🙂

Und dann, naja, dann ist da noch der absolute Supergau für Eure freie Trauung:

Fehler Nr. 13: No-Shows! Die Verwandten oder Freund*innen für die freie Trauung sind nicht da! 

Uff. Das muss man erstmal setzen lassen, finde ich.

Von 43 Dienstleister*innen, mit denen ich geredet habe in den letzten Wochen hatten gleich 39 schon mal den Fall: Verwandte, die sich bereiterklärt hatten, die freie Trauung durchzuführen, die vielleicht sogar gut vorbereitet waren und so viel wie möglich bedacht hatten… sagten kurz vor der Hochzeit plötzlich ab. Wirklich!

Die Gründe? Meistens, dass sie feststellten, dass es doch nicht so einfach ist, eine freie Trauung zu gestalten oder sie schafften es aus irgendwelchen Gründen doch nicht. Oder sie hatten plötzlich was Besseres zu tun, wollten in den Urlaub oder so (sic!). Das passiert wirklich! 

Oder ganz profan wahnsinnige Aufregung. Denn das, was ich Hochzeitspaaren immer sage: „Du heiratest nicht ständig, du weißt nicht, wie du als Braut, Bräutigam oder Bräutix reagierst“ gilt auch für Menschen, die noch nie eine freie Trauung gehalten haben.

„Du weißt nicht, wie du reagierst!“.

Der Druck und die Verantwortung für eine freie Trauung am großen Tag des Hochzeitspaares zu haben, dann durchaus plötzlich und unerwartet zu groß werden. Und das auch dann noch, wenn die Verwandten oder Freund*innen, die Eure freie Trauung gestalten, sonst einfach ALLES hinkriegen. 

Hochzeiten sind anders!

Tipp: Hier eine Empfehlung mitzugeben fällt mir wirklich schwer. Denn wenn die Person, die Eure freie Trauung gestalten soll, erst einmal Mal beschlossen hat, dass er oder sie die Trauung nicht halten kann, dann solltet Ihr das akzeptieren.

Entweder, Ihr habt wahnsinniges Glück und findet kurzfristig noch eine Trauredner*in oder einen Hochzeitsredner, der professionell und erfahren schnell Eure Trauung zum Guten wenden kann, oder Ihr verzichtet auf die Zeremonie. 

Ja wirklich, verzichtet auf die Zeremonie!

Plant um und genießt den Tag ohne freie Trauung, denkt nicht mal mehr daran! Denn auf eine schnell von unerfahrenen Redner*innen oder Redner  zusammengeschusterte Zeremonie, die Niemandem richtig Spaß macht und die Niemanden glücklich macht solltet Ihr wirklich lieber verzichten.

Mein Rekord im Einspringen für eine freie Trauung liegt übrigens beim Anruf 36 Stunden vor der Trauung, dem Vorgespräch 22 Stunden vor der freien Trauung und dann eben einer wunderschönen fertig geschriebenen Trauung pünktlich! Wir mussten die freie Trauung nur um eine Stunde nach hinten verschieben und schon war alles klar – echte Profis tun eben alles, um Euren großen Tag zu retten!

Notrufe an professionelle und erfahrene Trauredner*innen können Wunder wirken und wenn Ihr ein wenig flexibel vielleicht auf eine Abendtrauung umschwenkt, könnt Ihr auch in der Hochsaison wirklich Glück haben noch jemanden zu finden für eure freie Trauung. Aber wirklich, wenn ihr keine Person mehr findet, die Erfahrung in freien Trauungen mitbringt, dann verzichtet auf die freie Trauung! Wirklich!

 

Freie Trauung durch Freunde oder Verwandte: Ich bin immernoch parteiisch 😀

Aus diesem Grund kann ich Euch nicht guten Gewissens einfach raten, einen professionellen Trauredner oder eine erfahrene Trauredner*in zu engagieren. Obwohl ich das natürlich nur zu gern würde 😉

Aber vielleicht wird andersrum ein Schuh draus:

Freie Trauung? Lasst Eure Gäste einfach Gäste sein!

Gönnt Euch und Euren Liebsten diesen wunderbaren Tag mit Euch! Denn sie sind die liebsten und tollsten Menschen, die Ihr kennt und die sollten die größte Party Eures Lebens einfach genießen können. Sie und all die Unterstützung und Liebe, die Euch in Eurem Leben begleiten, sollten Euch das wert sein ♥

Für den Rest sind wir emotionalitätsprofessionellen Personen für Eure freie Trauung vielleicht die bessere Wahl, damit alle – also Ihr, Eure Gäste, aber auch andere Dienstleister*innen – sich entspannt zurücklehnen können.

Und nun, entscheidet einfach selbst, ob die freie Trauung auch Euer Onkel machen kann 🙂

Unabhängig davon, wie Ihr Euch entscheidet: Ich drücke Euch alle Daumen für Eure Hochzeit und für Eure freie Trauung. Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute für die gemeinsame Zukunft miteinander. Denn sie ist es, die zählt ♥

Friederike

PS: Dieser Beitrag kommt ganz bewusst ohne weitere Fotos aus, denn klar, ich hätte Euch die schönsten Küsse zeigen können bei denen ich nicht im Weg stand, die glücklichsten DJs und was weiß ich. Ich möchte aber, dass Ihr unvoreingenommen entscheiden könnt. 

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Comments (2)

  1. Nikki

    Hallo!
    Danke für deinen Beitrag. Ich bin absolut hin und her gerissen, bei uns ist es nicht der Onkel sondern die Freundin. Sie hat Erfahrung mit sprechen auch vor vielen… aber dennoch bin ich verunsichert und so hier gelandet.
    Dein Angebot der Liste fürs gelübte möchte ich gern annehmen 🙃
    Danke für das Angebot und deinen Beitrag.

  2. Bernd

    Hallo
    Vielen Dank für Ihren sehr Informativen Bericht.

    Sehr gute Freunde von mir haben mich gebeten ihre freie Hochzeit mit einer weiteren Freundin der Braut zu organisieren .
    Nachdem ich ihren Bericht gelesen habe, bin ich doch verunsichert und mache mir Gedanken über die große Verantwortung die ich übernehmen werde.

    Eine Hilfe wäre wirklich, wenn sie mir auch eine Liste über Inhalte und Ablauf der freien Hochzeit und Gelübte zukommen lassen würden…

    Es wäre auch schön wenn ich ,falls es doch vorher zu grösseren Problemen kommt, mich bei Ihnen melden darf .Und um den einen oder anderen Rat zu bitten.

    Vielen Dank im Voraus

    Herzliche Grüße
    Bernd u. Beate

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